Das „Fremde“ im Vordergrund

Mannheimer Morgen
04.07.2015

„Wunder der Prärie“: Festival für Performancekunst und Vernetzung im
September bei zeitraumexit

Tanz, Performance, Installation, Inklusion und Kultur an sich: Es ist ein weites Feld, dem sich "Wunder der Prärie", das Internationale Festival für Performancekunst und Vernetzung von zeitraumexit, in der Mannheimer Hafenstraße annimmt. Vom 18. bis zum 26. September zeigt es zehn Produktionen und bietet Vorträge, "Tischgespräche" und offene Angebote zum Thema "Fremd" an.

Dabei, sagt zeitraumexit-Geschäftsführerin und Kuratoriumsmitglied Gabriele Oßwald, gehe es neben dem Unbekannten im Äußeren auch um Selbstfindung. Ein großer Teil der Performances kommt in diesem Jahr aus Österreich, dem "fremden, nahen Partner".

Es ist ein umfangreiches und vielseitiges Programm, das Oßwald und ihr Team für die neun Festivaltage erarbeitet haben und das sie mit einem Etat von 250 000 Euro, viel Engagement und Ehrenamt stemmen wollen. Vier Auftrags- und sechs Gastproduktionen bilden den Rahmen, zwischen den sich allerhand weitere Veranstaltung spinnen. So sind etwa jeden Abend Tischgespräche geplant, moderiert von Journalist Bernd Mand (der auch für diese Zeitung schreibt). Besucher können sich dort mit Gästen zu Themen wie Vertrautheit, Brauchtum, Inklusion und Tierethik unterhalten. Das Besondere: Sie finden an drei Orten (Zeitraumexit, S 4,17, Lindenhof) statt sowie auf Bürgersteigen, Hinterhöfen und "auf de Gass", wie Kuratorin Oßwald sagt.

An den Abenden stehen dann ganz unterschiedliche Produktionen an - ein Gastspiel vom "theatercombinat" aus Wien, "Zakopane" von Hanke Wilsmann und Jost von Harlessem oder das inklusive Mitmach-Performance-Ausstellungs-Vortrags-Info-Programm "training - Spiel-stätte für einen inklusiven Humanismus" von hoelb_hoeb, ebenfalls aus Österreich.

"Wir versuchen, mit dem Festival andere Wege zu gehen und ganz unterschiedliche Besucher anzusprechen", so Gabriele Oßwald. Dementsprechend sollen möglichst viele Beiträge auch tagsüber zugänglich sein und über reine Show hinausgehen. "Uns sind andere Aspekte wichtig, als dass die Menschen vorbeikommen, sich etwas bei einem Glas Wein anschauen und wieder nach Hause fahren", sagt die Kuratorin - und hofft, bis August das komplette Festival-Programm vorstellen zu können.

Autorin: Sandra Dörr