Cold war / hot dogs

3 sat Da, da & da
09/23/2013

Ottmar Gendera war in Mannheim unterwegs: Panzer in Mannheims Straßen - die Zeiten, in denen schweres Kriegsgerät hier unterwegs war, sind passé. Der Kalte Krieg ist Geschichte. Die letzten US-amerikanischen Truppen verlassen die Stadt. In diesen Tagen ziehen nun Künstler und Aktivisten des Festivals "Wunder der Prärie" mit ihrem Alu-Leichtbau-Panzer durch die Stadt. Ein Panzer, der sich verwandelt wie die Zeiten, die sich gewandelt haben. "30.000 Amerikaner waren hier", sagt Benjamin Foerster-Baldenius vom Raumlaborberlin. "Deswegen auch der Panzer. Wir spüren nach den Spuren, die diese Menschen hinterlassen haben." Der prägende Einfluss der GIs in Mannheim wird nun zu Geschichte. Was haben sie hinterlassen? Und wie wird es weiter gehen in Zukunft?
Die Macher des Panzerprojektes vom Raumlaborberlin gehen mit dieser Frage ganz bewusst in den öffentlichen Raum. Sie besetzten ihn, um eine kulturpolitische Diskussion über die Stadtentwicklung anzuregen. Über den urbanen Raum, der nun frei wird und im Sinne der Menschen hier gestaltet werden soll. "Unsere Absicht ist es, Lust auf die Auseinandersetzung mit Stadt zu machen", sagt Jan-Philipp Possmann von der ebenfalls beteiligten Gruppe Collini Social Club. "Stadt ist und wird immer mehr der wichtigste soziale Raum. Die Menschheit verdichtet sich in den Städten. Und wir wollen den Leuten Lust machen, auch darüber nachzudenken." So zieht der Panzer seine Kreise - und verwandelt sich vom Kriegsgerät zum Diskussionsforum. Eine gelungene Performance, die politisch ist und informiert. Und die eine stärkere Resonanz verdient hätte als nur bei einem Häuflein Aufrechter.

Link zum Video auf youtube.

Hier gab es das Video.