Fassaden der systematischen Verelendung

Stefan Römer
Ausstellung

Fr 20. Sep / 19 Uhr / Galerie Stoffwechsel

Vernissage / Eintritt frei


Sa 21. Sep – Sa 2. Nov / Di, Do, Fr, Sa 16 – 21 Uhr / Galerie Stoffwechsel

Eintritt frei

Die Oben-ohne-Bars wurden aus diesem Viertel verdrängt, das hier einstmals eigens für sie eingerichtet worden waren. Fast unsichtbar gewordene Wandgemälde und zersplitterte Neonzeichen erzählen noch von der Zeit, als der Mannheimer Stadtteil Jungbusch ein Rotlichtviertel war. Bevor diese Zeichen verblassen, bevor hier Shoppingmalls und Luxusapartments die Wettbüros, Spielhallen und den Arbeiterstrich verdrängen, möchte sie Stefan Römer fotografisch dokumentieren. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit Gentrifizierungsprozessen und der Frage nach ihrer Darstellbarkeit (vgl. FrischmacherInnen, Köln). Wie lassen sich die sozioökonomischen Prozesse in einem sich wandelnden und diskutierten Arbeiterviertel mit Hafenflair in Bildern festhalten?

STEFAN RÖMER (DE) wuchs von 1970 bis 1976 in Mannheim-Seckenheim neben einer amerikanischen Kaserne auf. Tätig als Künstler mit den Aktionsfeldern de-konzeptuelle Kunst und Dokumentation, Kritik des öffentlichen Raums, Bild- und Textverhältnisse in Kunst und Neuen Medien sowie Interkulturalität hat er regelmäßige internationale Ausstellungen und Publikationen. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Preis für Kunstkritik des Arbeitskreises deutscher Kunstvereine (AdKV) ausgezeichnet. In den 1980er Jahren war er vor allem mit Performances und Malerei tätig. In den 1990er entwickelte er mit seiner aktivistischen Gruppierung FrischmacherInnen Aktionen, Film- und Vortragsreihen in Köln zu Urbanismus-, Kunst- und Ökonomiekritik. Sein Schwerpunkt liegt in der de-konzeptuellen Auseinandersetzung mit Fotodokumentation und Film.

Bild: Stefan Römer.